Ende März im Nordwesten Dänemarks. Der Naturlagerplatz zu Füßen des Lodbjerg Fyr ist idyllisch. Wenn es nur nicht so frostig kalt wäre. Zügig wollen wir am Morgen weiter. Uns nach einer Zeltnacht schnell wieder warmlaufen auf dem weiteren Weg über den Vestkyststien. Doch Selma will nicht mehr. Wie angewurzelt bleibt sie zwischen den Bäumen stehen, die nur spärlichen Schutz bieten in der meist kargen Heidelandschaft. Wir reden auf unsere Tochter ein, versuchen, sie zum Weitergehen zu bewegen. Aber es hilft nichts. Es dauert, bis wir verstehen. An dieser Stelle ist schon Schluss nach nur einer kurzen Etappe am gestrigen Tag. Missmutig marschieren wir die wenigen Kilometer zurück nach Agger, wo unser Auto steht. Vertrieben vom eisigen Westwind, der über das Meer heranweht. Auf der langen Heimfahrt reden wir kaum ein Wort. Wir sind verärgert. Über Selma. Aber eigentlich noch mehr über uns selbst. Der Wetterbericht war nicht gut. Bei diesen Bedingungen eine Woche entlang der Küste wandern zu wollen, war eine Schnapsidee.
In den Sommerferien soll es nach Grönland gehen. Doch jetzt beschleicht uns ein ungutes Gefühl bei der Sache. Würde dort etwas schiefgehen, wären die Möglichkeiten beschränkt. Denn neben ausgedehnten Wanderungen bietet die größte Insel der Welt kaum weiteres Programm. Dazu lähmt die Angst vor Mückenterror unsere Ambitionen. Die kleinen Plagegeister, deren Aufkommen sich nicht vorhersehen lässt, können alle Urlaubsfreuden ratzfatz zunichte machen. Weit schlimmer als niedrige Temperaturen. Zudem gäbe es aus Grönland kein so leichtes Entkommen wie aus Dänemark.
Kurzerhand werfen wir unsere Pläne über den Haufen. Wir lassen Grönland Grönland sein und fliegen einfach noch weiter gen Westen. Nach Kanada. Neufundland wird zu unserem ganz eigenen neu gefundenen Land.
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Fotografiert mit der FUJIFILM X-Pro2 und dem XF23mmF2 R WR sowie dem XF50mmF2 R WR
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Aus dem Projekt und Fotobuch Another Time, Another Place.
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Na schau, es „pupert“ aber früh. Spaß beiseite. Als Ex-Familiengruppenleiter DAV kann ich ein Lied davon singen. Und wahrscheinlich wäre es bei schönem Wetter anders gelaufen. Es ist einfach so, dass unsere (großen) Kids, Sch***-Wetter eben auch als solches wahrnehmen und die Motivation oft schwierig ist. Btw. schöne Tour(-pläne) und Aufnahmen. Hab Dänemark auch ziemlich weit oben auf meiner Tourenwunschliste aber leider zu wenig Urlaub und Lappland ruft einfach sehr viel lauter – Du weißt schon Nordlandvirus.
Liebe Grüße
Stefan
Bei unserem ersten Vestkyststien-Versuch war unsere Tochter Sieben – und das Wetter einfach zu kalt … Mittlerweile sind wir den Weg aber mal im Herbst gelaufen, da war sie dann schon Zehn und die Bedingungen zudem besser ;-)