Als ich Mitte März 2012 die Fujifilm X-Pro1 erhielt und mich damit zuallererst im heimischen Badezimmerspiegel ablichtete, war ich einer der ersten in Deutschland, der die Kamera sein eigen nennen und damit fotografieren konnte.
Nicht lange zuvor, genauer am 9. Januar 2012, hatte Fujifilm die spiegellose X-Pro1 zusammen mit drei XF Wechselobjektiven vorgestellt. Von da an war dieses Stück Technik im Retrolook äußerst begehrt, aber zu meiner großen Freude konnte ich das zu Beginn noch sehr kleine System frühzeitig ergattern. Die Geschichte des X Bajonetts – die mit der X-Pro1 ihren Anfang nahm und dessen 10-jähriges Jubiläum Fujifilm in diesem Jahr feiert – wurde so auch zu einem Teil meiner eigenen fotografischen Geschichte …
Dabei hatte alles viel früher begonnen. Im zarten Alter von 14 Jahren kaufte ich mir 1988 nach der Konfirmation meine erste eigene Spiegelreflexkamera – eine Nikon F-501. Dass es eine Nikon werden würde, lag an meinem Vater, der zu der Zeit bereits einige Jahre mit dem System fotografierte und eine umfangreiche Ausrüstung besaß. Dadurch hatte ich von Anfang an Zugriff auf allerhand Wechselobjektive, Zubehör und auch mal ein anderes Gehäuse wie die Profimodelle F3 oder F4.
Im Laufe der folgenden Jahre hatte ich aber auch selber verschiedene Nikon-Kameras. Auf die F-501 folgten die F-801s, die F90x, die F100 und nebenbei die vollmechanische FM2. Alles noch analog natürlich.
Selbst als ich 2006 relativ spät zur Digitalfotografie wechselte, blieb ich bei Nikon (von einer Canon PowerShot A610 Kompaktkamera abgesehen). Mein Einstieg ins DSLR-Zeitalter war die D70s, die ich bald durch eine D200 ersetzte, die wiederum einer D300 weichen musste, bevor mit der vollformatigen D700 für mich nach fast 25 Jahren mit Nikon Schluss war (leihweise hatte ich zwischendurch zudem auch die D40, D80 und D2Xs benutzt).
Denn am Ende war die Schlepperei des schweren DSLR-Geraffels frustrierend und ermüdend geworden …
Und so wurde daraus mein Wunsch geboren, mit dem X-Pro-System von Fujifilm zu fotografieren. Ich wollte eine Alternative mit gleich hoher Bildqualität, aber weniger Speck auf den Rippen. Dass die X-Pro1 dann nicht nur hervorragende Bilder, sondern einfach auch unglaublich viel Freude machte, erkannte ich bald. Es war die schönste Kamera, die ich bis dahin hatte. Ein Werkzeug mit Ecken und Kanten, aber genauso geradlinig auf dem Weg zum entscheidenden Moment.
Von da an war ich verloren ans X System, wurde kurz darauf X-Photographer und habe seitdem mit keinem anderen System mehr fotografiert …
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Mit dem Systemwechsel von Nikon zu Fujifilm ging aber nicht nur eine kompaktere und leichtere Fotoausrüstung einher, sondern mit dem Griff zur X-Pro1 auch das Ziel, meiner Fotografie einen weiteren Schub zu verleihen. Wirkt die Technik doch unterstützend auf dem Weg, die eigene Kreativität voranzutreiben.
Nachdem ich mich in den ersten Wochen und Monaten mit dem neuen System und der damit verbundenen neuen Arbeitsweise vertraut gemacht hatte, nahm mein weiterer fotografischer Werdegang seinen Lauf. Mehr und mehr fand ich einen für mich neuen, ganz eigenen Bildstil, den ich über die folgenden Jahre in Langzeitprojekten immer weiter vorantrieb. Angefangen mit Mein Norden und fortgeführt mit Another Time, Another Place kam ich dorthin, wohin mich der anfangs erhoffte Schub bringen sollte.
Inwieweit nun die Fotografie mit Kameras und Objektiven von Fujifilm dafür ausschlaggebend war, oder ob das alles auch mit anderen Systemen so geschehen wäre, lässt sich natürlich nicht klar sagen. Hier kam sicherlich eins zum anderen, aber die Freude, die ich verspüre, wenn ich zu einer Fujifilm greife, hat sich sicherlich nicht nachteilig ausgewirkt. Dabei konzentrierte ich mich über die Jahre immer mehr auf das Wesentliche und machte mir eine bewusste Reduzierung bei der Fotoausrüstung zunutze, meinen Stil auch auf diesem Wege weiterzuentwickeln. Hier im Blog habe ich darüber schon häufiger berichtet – alle Fujifilm-Beiträge sind über das Archiv zu finden.
Und wer sich für meine Arbeit mit einzelnen Kameramodellen von Fujifilm interessiert, findet die dazu passenden Beiträge in der folgenden Liste verlinkt …
Mit diesen Fujifilm-Modellen habe ich bislang fotografiert
Unter all diesen Fotoapparaten, die ich bisher von Fujifilm benutzt habe, sind mir die Modelle im Messsucherstil nach wie vor die liebsten. War es am Anfang doch die X-Pro1, die mich zu Fujifilm wechseln ließ, habe ich die X-Pro2 sicherlich am intensivsten benutzt, bis ich aktuell bei der kleinen X-E4 gelandet bin.
Abschließend passend zum „10 Jahre X Mount“-Jubiläum zehn Bilder aus dem Zeitraum 2012 bis 2020. Die Aufnahmen entstammen nicht nur meinen beiden Fotobüchern Mein Norden und Another Time, Another Place, sondern sie machen zudem meinen Stil gut deutlich, der eben auch durch die Arbeit mit dem Fujifilm X System beeinflusst wird.
In diesem Sinne: Auf die nächsten 10 Jahre!
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Seit wann fotografiert Ihr mit dem X System? Berichtet darüber gerne in den Kommentaren!
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Grandiose Bilder! Kannst Du etwas dazu schreiben, mit welchen Kameras diese zehn Bilder entstanden sind? Danke.
Einfach auf die Bilder klicken, damit sie groß werden, dann unten rechts auf den Info-Button und schon werden alle Aufnahmedaten angezeigt ;-)
Das Schöne an den Fuji-Bildern ist einfach, man schaut sie an und es ist egal, mit welcher Fuji sie entstanden sind – haben alle ihren Charme und Deine Bearbeitung passt.
Hallo,
2020 bin ich zu Fujifilm gewechselt. Ich habe schon mit vielen Kamera-Systemen fotografiert. Mit Fujifilm habe ich das Fotografieren neu entdeckt.
Grüße Jens