»T« (Turglede im Fjell)

Ein großes Abenteuer haben wir uns zurechtgelegt. Lappland ruft, der Kungsleden. In Corona-Zeiten scheint es genau richtig, in die Natur aufzubrechen und mit Rucksack und Zelt durch einsame Berge und Täler zu streifen.

Bald 30 Jahre ist es her, dass ich meine erste Nordlandreise dorthin unternahm und von Abisko bis Kvikkjokk lief. Jetzt soll es erneut in die Region gehen, wo alles seinen Anfang nahm. Nur dieses Mal nicht allein, sondern mit meiner Frau und unserer zehn Jahre alten Tochter.

Wir sind bereit, haben gut trainiert. Sind im Lockdown Kilometer um Kilometer durch heimische Wälder gestiefelt, haben Felsen erklommen und sind über Baumstämme balanciert. Der lang gehegte Traum einer mehrwöchigen gemeinsamen Trekkingtour soll in Erfüllung gehen.

Doch Schweden ist ein Risikogebiet – unser Plan wankt. Wir sind zerknirscht. Aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Neben der längst getätigten Buchung der Zugtickets in den hohen Norden Lapplands, tüten wir auch noch Fährtickets ins südlichere Norwegen ein. Denn es sieht so aus, als könne man stattdessen dorthin wieder rechtzeitig einreisen. Es sind verrückte Zeiten.

Fleißig suchen wir Wandertouren im Dovrefjell und in Reinheimen heraus, die uns ebenso reizvoll und verlockend erscheinen. Zwar waren wir bereits im Jahr zuvor in Norwegen, aber es gilt die Devise: Hauptsache raus!

Die Würfel fallen spontan. Aufgrund der weiterhin angespannten Lage in Schweden und einer drohenden Quarantäne-Pflicht nach Rückkehr aus diesem Land, stornieren wir die Bahntickets und nehmen die Fähre.

Norwegen, wir kommen!