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Filmen mit der Fujifilm X-M5

Filmen mit der Fujifilm X-M5, Foto: Martin Hülle

Vor ein paar Wochen hatte ich hier im Blog meinen ersten Film vorgestellt und Impressionen vom Kungsleden gezeigt. Aufnahmen unserer Familienwanderung in Schwedisch-Lappland, die ja bereits im Juli und August des Jahres 2021 mit einer Fujifilm X-S10 und dem XF18-55mmF2.8-4 R LM OIS entstanden waren, allerdings erst in diesem Jahr zusammengestellt in einem kleinen Video das Licht der Welt erblickten.

Da das Thema Film für mich nach der damaligen Unternehmung eine solch lange Zeit wieder brach lag, hatte ich mich zwischendurch auch von der Kamera und dem Zoom wieder getrennt. Doch jetzt ist das Bewegtbild für mich wieder aktuell, möchte ich bei meinen nächsten Touren wieder filmen. Für diese kommenden Wanderabenteuer im hohen Norden muss also eine neue „Filmausrüstung“ her, die ich neben meinem Fotokram separat nur dafür einsetzen möchte.

Geringes Gewicht und Kompaktheit sind für mich wichtig, muss ich das alles neben der eigentlichen Wanderausrüstung immerhin zusätzlich durch die wilden Landschaften schleppen. Mein Auge fiel daher auf die X-M5 von Fujifilm, einen äußerst kleinen und leichten Foto- und Videoapparat, den mir Fujifilm freundlicherweise samt 15-45er-Kit-Zoom und einem 16-50er zum Test zur Verfügung gestellt hat. Ich wollte zum einen sehen, ob und wie ich damit zurechtkomme, und zum anderen die Chance nutzen, im Zuge dessen gleichzeitig einen neuen Film zu erstellen. Dafür unternahm ich vor der Haustüre ein paar Streifzüge durch die heimischen Wälder und probierte die X-M5 in der Praxis aus (PS: Das filmische Ergebnis ist am Ende des Beitrags zu sehen).

Doch der Reihe nach …

Beim Kit-Zoom (der kleinsten und leichtesten Option) war ich zuvor skeptisch und diese Skepsis blieb, als ich es schließlich in den Fingern hatte. Kurzum: Ich mag dieses Powerzoom vom Handling nicht, daher habe ich es erst gar nicht wirklich ausprobiert, sondern alles weitere mit dem 16-50er unternommen, quasi dem Nachfolger meines damaligen 18-55ers.

Bevor ich mich dann aber mit der X-M5 an die richtigen Filmaufnahmen gewagt habe, ging es für mich zuerst darum, zu schauen, ob ich die Kamera nach meinen Bedürfnissen einstellen und die Tasten und Einstellräder nach meinen Wünschen belegen kann.

Konfiguration der Kamera

Da ich im manuellen Modus filme und die Belichtungszeit passend zur Bildrate ja fix ist, stelle ich die korrekte Belichtung anhand von Blende, ISO und falls nötig Vario-ND-Filter ein. Dafür habe ich mir auf das vordere Einstellrad der X-M5 nur die Blendenverstellung gelegt (von Haus aus ist hier Blende, ISO und Filmsimulation voreingestellt) und auf das obere Einstellrad die ISO-Verstellung (dort lag die Verschlusszeit, die sich so allerdings schnell versehentlich und unbemerkt verstellen ließ). Die Verschlusszeit kann ich jetzt nur noch übers Q-Menü oder die filmoptimierte Steuerung via Touchscreen einstellen. Aber wie gesagt, die Verschlusszeit bleibt ja im Grunde (zumindest bei mir) immer unverändert. Durch diese beiden Anpassungen kann ich Blende und ISO jetzt ganz bequem und separat mit jeweils einem Rad auswählen.

Weitere für mich wichtige und häufig nötige Einstellungen habe ich mir auf die Fn-Wischgesten auf den Touchscreen gelegt. Neben AF- und Fokus-Modus sind das besonders die Mikrofon-Einstellungen, um schnell zwischen Auto und manueller Aussteuerung des Mikrofons wechseln zu können, sowie der Weißabgleich, damit ich rasch einen neuen benutzerdefinierten Weißabgleich anhand einer Weiß- bzw. Graukarte vornehmen kann.

Alles weitere liegt – für mich auch noch fix genug erreichbar – im Q-Menü oder der filmoptimierten Steuerung via Touchscreen. So z. B. der Zugriff auf den Dynamikbereich, die Lichter und Schatten, die Bildstabilisierung und den Selbstauslöser.

So hatte ich an der X-M5 schließlich eine Konfiguration gefunden, mit der ich ohne große Umwege alle für mich relevanten Einstellungen schnell und einfach vornehmen kann.

Auswahl der Filmsimulation

Da ich erst einmal erneut mit einer Filmsimulation filmen wollte (und wieder nicht in F-Log), habe ich hier nochmals vorab etwas rumprobiert und mich dieses Mal für Eterna entschieden und nicht wieder Classic Chrome, womit ich seinerzeit noch in Schweden auf dem Kungsleden gefilmt hatte. Nach einigen kurzen Testaufnahmen und etwas hin und her empfand ich z. B. Himmelsblau in Eterna schließlich angenehmer und näher an dem Erscheinungsbild meiner Fotos als bei Classic Chrome.

Unterm Strich kam ich für mein erstes Filmprojekt mit der X-M5 auf folgende Grundeinstellung: Filmsimulation Eterna mit DR100%, Lichter und Schatten auf jeweils 0, Farbe auf plus 1 und Schärfe auf minus 1 (DR-Umfang sowie die Werte für Lichter und Schatten habe ich nachher bei ein paar Filmsequenzen angepasst – „Spoiler“: so z. B. die kontrastreiche Anfangsszene des Waldes im Gegenlicht auf DR400% oder die nachfolgende Spiegelung der Bäume im See mit Lichter und Schatten auf jeweils plus 4).

Sonstiges

Videoeinstellungen:
Gefilmt habe ich in 4K 16:9 und 29.97P im MOV/H.265 Format LongGOP (4:2:2 10bit) bei 200Mbps auf SD-Karte.

Die komplette verwendete Kameraausrüstung sah wie folgt aus:

Video:
Wie klar wurde, kam die Fujifilm X-M5 mit dem XF16-50mmF2.8-4.8 R LM WR zum Einsatz ;-) Zusätzlich habe ich ein externes Røde-Mikrofon, ein K&F Vario-ND-Filter, ein Stativ von Rollei und ein GorillaPod benutzt.

Foto:
Die im Film vorkommenden Fotos entstanden mit einer X-E4 von Fujifilm und dem XF27mmF2.8 R WR.

Der Praxistest

Um die Fujifilm X-M5 letzten Endes unter recht realen Bedingungen in der Praxis zu testen und gleichzeitig weitere grundsätzliche Filmerfahrungen zu sammeln, unternahm ich wie erwähnt vor der Haustüre ein paar Streifzüge durch die heimischen Wälder und dokumentierte ein wenig meine Zeit im Wald …

Mit der winzigen Kamera kam ich dabei sehr gut zurecht. Da ich alles vom Stativ aus gefilmt habe (und das bei meinen zukünftigen Projekten auch primär der Fall sein wird), war fehlender IBIS (neben der vorhandenen digitalen Stabilisierung) für mich nicht relevant. Allerdings war ich wenige Male drauf und dran, in einen Sucher schauen zu wollen, um darin eine gemachte Aufnahme zu kontrollieren. Würde ich mit der X-M5 auch Fotos machen wollen, wäre der fehlende Sucher ein NoGo. Fürs Filmen brauche ich ihn aber eigentlich nicht, mache ich hier doch alles über das Display. Nur werden meine Augen mit dem Alter auch nicht besser und ich kann im Sucher oftmals einfacher erkennen, ob alles so geworden ist, wie ich es haben wollte. Hier bin ich mir noch etwas unschlüssig, ob mir die X-M5 auf Dauer reichen würde oder ein Modell mit Sucher doch besser wäre. Wie oft ich den Sucher damals an der X-S10 tatsächlich genutzt habe, weiß ich leider nicht mehr … Praktisch wäre an der X-M5 aber auf jeden Fall ein separater Handgriff (z. B. von SmallRig), der weiterhin Zugriff auf das Akku- und Speicherkartenfach erlauben würde, ohne eine montierte Stativplatte zuerst immer entfernen zu müssen. Die kleinen Akkus (im Gegensatz zu den größeren in einer X-S20, die für mich die nächste Alternative zur X-M5 wäre), bewerte ich aktuell neutral. Denn da ich ja mit zwei X-E4-Kameras fotografiere, die ebenfalls die kleinen Akkus nutzen, müsste ich so für alle Kameras nur einen Akku-Typ mit auf Tour nehmen …

Ansonsten: Bei meine „Filmübung“ habe ich für fast jede Filmsequenz einen manuellen Weißabgleich vorgenommen. Anfangs per Weißkarte, die oftmals aber zu hell war und die Kamera eine Überbelichtungswarnung ausspuckte, später per Graukarte. WB-Auto wäre immer deutlich zu kühl gewesen. Manuell hingegen kamen jedes Mal leicht zu warme Ergebnisse heraus, die ich nachträglich in der Bearbeitung angepasst habe.

Apropos: Den Filmschnitt mit allem drum und dran habe ich wie bei meinem ersten Video erneut in iMovie erledigt.

Nun gut, langer Rede, kurzer Sinn: Nachfolgend jetzt endlich der entstandene Film … Genießt ihn und ich freue mich über Kommentare, den Austausch zum „Filmen mit der Fujifilm X-M5“ und alle Fragen zu dieser Kamera oder den verwendeten Einstellungen und darüber hinaus!

Filmt Ihr auch mit einer Kamera aus dem X System? Welches Modell von Fujifilm ist Euer Favorit? Berichtet gerne in den Kommentaren!

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