Ausrüstung Fotografie

Mein Abschied vom Vollformat

Mein Abschied vom Vollformat, Foto: Martin Hülle

Ende 2009 schrieb ich im Blog von Olaf Bathke über den Vorteil des Halben gegenüber dem Vollen. Es war ein Loblieb auf das DX-Halbformat von Nikon. Auf Kameras mit Crop-Faktor, die mir bei der Fotografie von Reisen, Outdoorabenteuern und Expeditionen Vorteile gegenüber dem FX-Vollformat bescherten. Obwohl das größere, in den Profimodellen verbaute Sensorformat, welches dem analogen Kleinbildfilm entspricht, qualitativ besser ist, machte ich mir die „nachteilige“ Ausrüstung zunutze, setzte den durch den kleineren Sensor einhergehenden Verlängerungsfaktor Gewinn bringend ein und war Freund eines Superzooms, das mir häufige Objektivwechsel ersparte. Für mich, der ich meine Bilder oft unter erschwerten Bedingungen mache, war es der goldene Weg. Der Verzicht auf eine bessere Qualität zahlte sich aus. Doch dann, ein Jahr später, wollte ich von meiner einstigen Schönrederei selbst nichts mehr wissen. FX musste her, Vollformat, endlich richtig professionelles Gerät. Das Halbformat war doch nicht mehr zeitgemäß!

Kurz darauf, Anfang 2011, war es schließlich soweit: Ich wechselte zum Vollformat! Der Zeitpunkt war gekommen, wo mir die Qualität des APS-C-Formats nicht mehr ausreichte. Ich wollte mehr haben, um mehr zu erreichen. Doch ich erreichte nichts. Nicht ganz, immerhin wurde alles schwerer und größer. Die Kamera, die Objektive, die ganze Fototasche. Was hatte ich an Fotoausrüstung zu schleppen, als wir im letzten Jahr für fünf Wochen nach Norwegen aufbrachen. Schnell fand ich es nervig – und mein Rücken quittierte es rasch mit Schmerzen. Hinzu kam weder eine wirklich sichtbare Steigerung der Bildqualität gegenüber meiner Zeit mit halben Sachen, noch ging dank dem nun richtig professionellen Gerät ein Motivationsschub einher. Es wurde zu einer Sackgasse, die mir immer deutlicher vor Augen trat. Bald war ich mir nicht mehr so sicher, ob der Umstieg vom Halb- zum Vollformat für mich überhaupt so sinnvoll war.

Im Februar erahnte ich daher schon das Ende meiner Nikon-Ehe. Und nach 24 Jahren kommt es nun zur Scheidung – die silberne Hochzeit schaffen wir nicht mehr …

Eine Kehrtwende

Wieder einmal schere ich mich einen Dreck um mein Geschwätz von gestern. Dabei liegt es nicht am Vollformat an sich – das ist im Grunde eine feine Sache und ich würde durchaus weiterhin damit fotografieren, wenn es denn im richtigen Gehäuse stecken, in ein für mich optimales System eingebunden wäre. Ich sehe jetzt alles einfach nicht mehr so eng – komme lieber als „Knipser“ daher und muss nicht auf Teufel komm raus mit fetten Bodies und dicken Linsen aufwarten. Den Profi können andere raushängen lassen. Solange ich mit Gerätschaften unterwegs bin, die mich weiterbringen, ist doch alles in Butter. Nicht nur durch kompaktere Ausmaße und ein geringeres Gewicht, sondern ebenfalls dadurch, dass sie mich auch fotografisch beflügeln und mich spüren lassen, positiven Einfluss auf meine Bildsprache und meine „Herangehensweise“ an die Fotografie zu nehmen.

Seit März nutze ich mittlerweile die Fujifilm X-Pro1, deren Kamerakonzept mir aktuell am meisten in den Kram passt. Obwohl sie nur einen APS-C-Sensor in sich trägt, dem ich doch eigentlich entsagt hatte. Dafür ist sie klein, handlich und dennoch mit hervorragender Bildqualität gesegnet. Sie macht unglaublich viel Freude und ist die schönste Kamera, die ich je hatte. Klar, sie ist nicht perfekt – ein Werkzeug mit Ecken und Kanten, aber geradlinig auf dem Weg zum entscheidenden Moment. Die Frage, ob die X-Pro1 meine Nikon D700 ersetzen kann, ist für mich spätestens seit der gerade zurückliegenden vierwöchigen Rundreise durch Schweden und Norwegen beantwortet. Denn mein Wunsch, mit dem X System zu fotografieren, war doch geboren aus der frustrierenden und ermüdenden Schlepperei des schweren DSLR-Geraffels. Ich wollte eine Alternative mit gleich hoher Bildqualität, aber weniger Speck auf den Rippen. Und es ist so, dass die X-Pro1 diese Alternative dauerhaft sein kann. Weil ich mit den (wenigen) Abstrichen, die ich gegenüber einer (eventuell schnelleren und besser ausgestatteten) DSLR machen muss, gut leben kann. Weil sie aufgewogen werden durch andere Vorzüge des kleineren Systems im Messsucherstil.

Es ist nicht das Format der Nikon, von dem ich mich nun verabschiede. Es ist doch völlig egal, ob ein Foto mit einer Crop-, Vollformat-, Mittel- oder gar Großformatkamera aufgenommen wurde. Was allein zählt, ist das Ergebnis. Die Geschichte, die hinter den Aufnahmen steckt. Die Emotionen, die geweckt werden. Hätte Fujifilm die X-Pro1 mit einem anderen Sensor ausgestattet, würde ich jetzt wohl damit Bilder machen. Vielleicht weiterhin im vollen Format. Aber so ist es nicht gekommen. Was interessiert es mich – es ist nicht das, worum es in der Fotografie geht …

Ich verabschiede mich hingegen von einem System, den Spiegelreflexkameras, mit denen ich seit 1988 – analog wie digital – fortlaufend fotografiert hatte. Stattdessen wage ich nun ein spiegelloses Abenteuer. Auf der Suche nach neuen Impulsen, einem anderen Blick auf die Dinge und leichterem Gerät zur Aufzeichnung meiner Reisen.

Und was hat der Little Croc damit zu tun, der in einem Örnsköldsviker Schuhgeschäft etwas abseits der eigentlichen Produkte im Fenster stand? Nichts natürlich.

> Fujifilm (alle Beiträge im Blog)

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68 Kommentare Neuen Kommentar hinzufügen

  1. Hallo Martin,

    man hat doch in Wahrheit gar keinen Verlängerungsfaktor bei den Crop-Kameras. Das Bild ist das gleiche wie an einer Vollformat, nur das man im Endresultat bei der Crop weniger von dem, was das Objektiv einfangen kann, drauf hat. Man könnte also auch das Vollformat-Bild beschneiden und würde aufs gleiche Ergebnis wie bei der Crop kommen.

    VG Normen

    1. Detlev Beier sagt:

      Lieber Normen Gadiel,

      da musst Du aber noch die elementarsten Dinge der Fotografie lernen. Nicht, wie von Dir unterstellt, ist der Bildausschnitt entscheidend, sondern der AUFNAHMEABSTAND zum Objekt mit dem Sensor!!! Man spricht hier von einer flachen oder steilen Perspektive. Deshalb kann man auch keine formatfüllenden Aufnahmen mit einem Weitwinkelobjektiv machen (Ergebnis: große breite Nase und kleine Vogelaugen). Um eine identische Perspektive zu erhalten, muss der Aufnahmeabstand identisch sein, egal welche relative Brennweite Du verwendest (sensorabhänig). Also hinlaufen und in die Hocke gehen lohnt sich in jedem Fall. Ausnahme vielleicht in der Tierfotografie wegen der Fluchtdistanz, aber wer fotografiert schon Tiere.

      Weiter gute Fotografien und vor allem noch mehr Spaß dabei.

      Liebe Grüße
      Detlev

    2. Lieber Detlev,

      da hast Du mich möglicherweise falsch verstanden. Was ich sagen wollte ist, dass 80mm Brennweite, 80mm bleiben. Egal ob an Crop, Vollformat oder Mittelformat. Lediglich der Bildwinkel ändert sich in Abhängigkeit von der Sensorfläche. Sprich bei der gleichen Brennweite hat man in Abhängigkeit von der Sensorfläche unterschiedliche Bildwinkel, welche mehr oder weniger vom Motiv einfangen.

      Viele Grüße
      Normen

  2. @Normen
    Jaja, im Volksmund spricht man aber vom „Verlängerungsfaktor“ und da Wissen einfach die meisten, was gemeint ist … Ist aber auch im Detail egal, denn die Hauptsache ist, dass der Nikon-Plunder weg muss ;-)

    1. Dimitry sagt:

      Hallo Martin,

      Deine Entscheidung zum „Step-Down“ kann ich gut nachvollziehen. Allerdings komme ich von der anderen Seite: Nach einem beruflichen Wechsel in die Welt der Optik, wollte ich wieder mit der Fotografie anfangen. Bevorzugt Naturfotografie. Da ich viel Reiseerfahrung habe und viel draußen bin, wollte ich etwas kompaktes aber mit einer großen Auswahl von Objektiven und hohe Flexibilität. Ich entschied mich für das Nikon 1 System mit FT-1 Adapter. Es gibt viele gebrauchte Objektive mit Nikon-Anschluss auf dem Markt. Anfangs kaufte und adaptierte ich Objektive für Vollformat – weil ich nicht sicher war, ob ich irgendwann auf größere Formate springen würde. Auch habe ich mit adaptierten M42 und C-Mount Objektiven experimentiert. Zuletzt habe ich meist systeminterne Objektive gekauft und würde aus Platz- und Gewichtsgründen höchstens noch DX-Objektive adaptieren. Das wichtigste ist doch erstmal gutes Licht, dann das Motiv/künstlerischer Einsatz und an dritter Stelle steht die Ausrüstung.

      Grüße Dimitry

    2. Karin, Diethard sagt:

      Hallo Martin,

      welcher Kamerahersteller macht Deiner Meinung nach die homogensten, lebendigsten und plastischsten Bilder bzw. Full-HD Videos. Bekommt man da für 600,- schon etwas? Deine Fujifilm ist ja etwas teurer. Oder gibt es da noch eine kleinere?

      MfG
      Diethard

    3. Fujifilms X-System beginnt ja mit der X-A1 – und die kostet weit weniger als 600 Euro. Mit Videos kenne ich mich nicht aus. Ansonsten: Ich kenne nur Nikon und Fujifilm. Und da ist mir Fujifilm lieber!

  3. Joel sagt:

    Hallo Martin,

    Deine Entscheidung kann ich nur zu gut nachvollziehen. Stehe selber gerade kurz davor, mich von der Nikon-Ausrüstung zu trennen. Wegen der Videofunktion und der Objektivauswahl habe ich mich für das MFT-System und die Olympus OM-D entschieden. Hier schreibe ich darüber: http://www.joelwagner.de/die-neue-kamera/

    Auf meiner dreiwöchigen Kanutour auf dem Yukon von Whitehorse nach Dawson wird das neue kompakte System zeigen müssen, ob es hält, was es verspricht. Ich bin gespannt.

    Gruß Joël

  4. @Joël
    Die OM-D wäre für mich aktuell auch die interessanteste Alternative zur X-Pro1- allerdings mag ich den APS-C Sensor dann doch noch etwas lieber (und einiges andere an der Kamera). Und das Objektivangebot wird bei Fujifilm ja auch noch stark erweitert.

    Viel Spaß und Erfolg bei der Kanutour! Die OM-D ist ja zumindest ganz gut gegen Nässe geschützt …

  5. Marc sagt:

    Hallo Martin,

    ich bin häufiger als passiver Leser auf Deiner Seite unterwegs und finde viele Deiner Berichte immer recht spannend. Ich bin zwar selbst noch nicht so lang im Hobby Fotografie unterwegs, aber ich bin auch schon manchmal dem Haben-Will-Gen verfallen und träume von einer D800 mit 85mm 1.4 …

    Aber ist das wirklich des Rätsels Lösung? Umso mehr ich fotografiere und meine Bilder kritisch beäuge, umso mehr Literatur ich verschlinge, desto mehr kriege ich ebenfalls das Gefühl, dass die Technik nur ein kleines Rad im Getriebe ist. Es gibt eine Welt der Fotografie jenseits der Technik, auch wenn ich meine D5100 Kinderknipse gerne mal gegen etwas gewichtigeres austauschen würde. Allein schon für die verdammt neidischen Blicke der dilettantischen Touris, die erst gestern bei strahlendem Sonnenschein reichlich Gebrauch vom internen Blitz machten.

    In meiner Vorstellung ohrfeige ich dann diese Leute und prügel Sie im Anschluss mit meiner Vollformat-Keule und 1-kg Weitwinkelzoom über die Reling des Touri-Dampfers. Adieu!

    Hoffentlich lässt dieser Wunsch nach „Profi-Equipment“ bald nach und ich kann über meine derzeitigen Wünsche rückblickend verächtlich schmunzeln …

    Schöne Grüße
    Marc

  6. nobsta sagt:

    Okay, kann ich nachvollziehen. Hab zwar neben meiner D700 keine X-Pro1, sondern nur eine kleinere Fuji X10, aber sogar mit der macht es richtig Spaß, dass ich schon öfters meine D700 zu Hause „vergessen“ habe. Der Grund, wieso ich sie nicht häufiger nutze, was dann bestimmt bei Deiner Pro besser ist, ist der Sucher, der bei meiner X10 einfach nur ein „Loch“ ist, bei dem ich mir dann immer wieder einen richtiger Sucher zurückwünsche. Aber es ist schon was dran, das Gewicht ist bei einer DSLR nicht zu unterschätzen.

  7. @Marc
    Kannst ruhig auch öfter als aktiver Leser mitmischen ;-) So Profi-Equipment ist aber durchaus schön und sinnvoll. Und die X-Pro1 von Fujifilm ist ja auch als professionell zu bezeichnen, allerdings sieht sie nicht so aus … Und das ist dann ganz schön, eben nicht immer als „der Profi“ angesehen zu werden …

    @nobsta
    Eine X10 habe ich ja auch (und auch schon länger als die X-Pro1). Der Sucher der X10 ist tatsächlich nur ein Guckloch, aber der Hybridsucher der X-Pro1 ist echt was feines!

  8. Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung! Auch ich bin dieses Jahr von der DSLR weg zur Systemkamera gegangen. Bei mir ist es eine Olympus OM-D geworden und nach gut einem Monat bin ich sehr zufrieden mit dem „kleinen“ System, denn ich habe die Kamera deutlich öfter dabei als die DSLR früher. Auch reicht mir eine wesentlich kleinere Tasche und das Gewicht hat sich deutlich reduziert. Die erste Bewährungsprobe steht der OM-D im September bevor, wenn wir den Soonwaldsteig erwandern.

  9. @Björn Eickhoff
    Bei der Olympus OM-D scheinen ja einige zugeschlagen zu haben. Viel Glück und Spaß bei der Bewährungsprobe auf dem Soonwaldsteig!

    Aber wo sind die Fujifilm X-Pro1 Anhänger?

  10. Ich muss aber auch gestehen, dass ich aus dem Olympus-Lager komme. Nur hat sich meine E-520 in der letzten Zeit immer wieder mit dem AF verhauen und so gab es enormen Ausschuss an Aufnahmen. Die Reperatur hätte sich nicht mehr gelohnt und so musste was neues her. Anfangs sollte es wieder eine DSLR werden. Doch hat Olympus nur noch die E-5 im Angebot, die aber auch schon ein paar Jahre alt ist. Bei meiner Auswahl fiel mir dann die OM-D in die Hände und ich war überrascht, wie gut die in der Hand lag. Auch finde ich das Retro-Design wirklich klasse. Immerhin kann ich so viel Equipment der E-520 weiter nutzen. Auch die alten Objektive passen mit Adapterring an die OM-D. So muss ich nicht direkt neue Objektive kaufen und kann diese nach und nach ersetzen. So ist die Investition anfangs nicht ganz so groß.

  11. HaJo sagt:

    Hallo,

    ich habe mein ganzes „Fotografenleben“, immerhin schon gute 25 Jahre, mit dem Nikon-System fotografiert. Von den Anfängen mit einem Nikormaten FT2 mit 1.4/50 über die wunderschöne FM2 mit Motor bis hin zur Nikon F3 und und und … Aber was mir immer den meisten Spaß gemacht hat, war ein kurzer Ausflug mit einer alten Leica M3 mit Sumicron 2.0/50! Als ich jetzt vor einiger Zeit die Fuji X100 das erste Mal in der Hand hatte, war diese Freude wieder da … Großartig!

    Ich habe seit ca. einem halben Jahr die X100 und ich bin immer noch unglaublich verliebt in diese Kamera.

    Es ist immer eine Freude, sie in die Hand zu nehmen und durch die Straßen zu schlendern … Probiert es einfach mal aus!

    Grüße aus Bremen
    HaJo

  12. Stefan_ sagt:

    Auch bei mir wird die D700 nur noch selten gebraucht. Parallel kam eine Panasonic G1, später ersetzt durch eine GH2, und ein paar Objektive dazu. Die Panasonic hat mir gut gefallen und sollte jetzt durch die OM-D ersetzt werden – aber ich habe die X-Pro1 in die Finger bekommen.

    Bei unserer ersten Begegnung auf einer Hausmesse habe ich sie gemieden, gemäß dem Vater-Unser-Prinzip „und führe mich nicht in Versuchung“. Vor kurzem habe ich Sie dann doch ausprobiert und fühlte mich angekommen. Vor allem das klare Bedienkonzept, daneben der Doppelsucher und der treffsichere AF, haben mich überzeugt. Die Bedienung erinnert mich an die alten Non-AF Spiegelreflex aus den 80er Jahren, mit denen ich lange fotografiert habe, und ist inzwischen völlig intuitiv. Das liegt wohl auch daran, dass die Kamera gar nicht so viele Optionen bietet wie die Konkurrenz. Endlich wieder eine Kamera, bei der ich das Gefühl habe, alle wichtigen Funktionen auswendig zu kennen.

    Meine D700 wird noch bleiben, denn das lichtstarke Tele und die Möglichkeit des Zoomens benötige ich noch für bestimmte Motive, aber die X-Pro1 ist auf dem Vormarsch. Die Panasonic Ausrüstung bereite ich gerade zum Verkauf vor.

  13. Marco sagt:

    Hallo Martin,

    nach 7 Jahren Canon Vollformat begann meine Rückbesinnung zum „Halbformat“ vor 1,5 Jahren mit der Fuji X100. Die 5D MK II mit den tollen Objektiven blieb immer öfter zu Hause und seit März habe ich auch die X-Pro1 in meiner Fototasche.

    Es ist nicht nur das geringere Gewicht und die Kompaktheit, sondern auch die hervorragende Bildqualität der Objektive, des Sensors und der unschlagbaren JPG-Bildverarbeitung. Denn neben dem Wechsel vom Voll- auf das Halbformat, habe ich auch den Schritt von RAW (Canon) zu JPG (Fuji) gemacht. Zwei Schritte, die ich mir vor dem Kauf der Fuji X100 nie hätte vorstellen können.

    Zwar habe ich die 5D MK II nicht verkauft, da ich sie in einigen Bereichen noch einsetze, aber die X10, X100 und X-Pro1 nehmen momentan 95% meiner Fotos auf. Und mit jeder der 3 Fuji X-Kameras habe ich bereits über 10.000 Aufnahmen gemacht – das ist der Grund, warum ich auch über diese Kameras einen Foto-Blog schreibe.

    Was machst Du denn, wenn Du längere Brennweiten benötigst? Ich nutze dafür einen Canon EOS EF auf Fuji XF und einen Olympus OM auf Fuji XF Adapter.

  14. X-Pro1-Guru sagt:

    Hallo Martin, willkommen im Club!

    Deine Geschichte könnte exakt meine sein … D80, Fuji S5, dann die D700. In Kopf und Herz war es aber immer die gute alte Contax G2, die es mir nachhaltig angetan hatte und die es digital einfach nicht gab.

    Die X-Pro1 ist somit der für mich wahr gewordene Kameratraum. So klasse die D700 war, sie musste einschl. gesamten Geraffel der neuen Fuji weichen.

    Viel Spaß und gut Licht weiterhin!

  15. @HaJo
    Die Nikon FM2 hatte und habe ich auch immer noch … (benutze sie allerdings nicht mehr)

    @Stefan_
    Im Tele- und Zoombereich wird von Fujifilm ja noch was kommen. Vielleicht macht das dann auch Deine D700 irgendwann überflüssig.

    @Marco
    Aha, Deinen Blog kannte ich noch nicht – muss ich jetzt mal öfters vorbeischauen. Wie bei Dir, findet bei mir gerade auch zudem ein Wechsel von RAW (Nikon) zu JPG (Fujifilm) statt. Das Spiel mit und die Möglichkeiten der Filmsimulationen finde ich dafür sehr interessant! JPG hätte ich mir vorher auch nie vorstellen können! Längere Brennweiten habe ich bislang noch nicht vermisst. Aber da wird nächstes Jahr von Fujifilm ja auch noch was kommen …

    @X-Pro1-Guru
    An der Contax G2 habe ich mir auch mal die Nase platt gedrückt. Umso glücklicher bin ich jetzt, die X-Pro1 zu besitzen.

  16. livrio sagt:

    Die Contax G2 habe ich auch geliebt und hole sie ab und zu aus der Vitrine der abgelegten Photoapparate zum Streicheln heraus …

    Auch ich genieße nach jahrelangem Herumschleppen meiner Nikon D200 und diverser Objektive immer öfter die Leichtigkeit des Seins mit der Fuji X100 und werde wohl demnächst auch eine X-Pro1 mein Eigen nennen. Für wahrscheinlich 90% der Aufnahmesituationen optimal und auf Safari darf auch in Zukunft die DSLR mit.

  17. Christian sagt:

    Sehr schön zu lesen! Auch wenn ich weniger auf die Fuji denn auf die Oly E-M5 stehe, kann ich Deine Worte nur zu gut nachvollziehen. Schön, hat’s mal wieder einer klar gesagt! ;-)

  18. Carsten sagt:

    Chapeau!

    Ich kann diese Entscheidung völlig nachvollziehen. Bei mir ist es eine NEX-7, die meine DSLRs in die Vitrine verdrängt hat. Allerdings habe ich (noch) nicht den Mut aufgebracht, mich von den Reflexen zu trennen. Mal sehen, was die Zeit bringt …

  19. Oliver sagt:

    Mal sehen, wie das in einem halben Jahr aussieht. Ich bin auch von einer Spiegelreflex auf eine Spiegellose gewechselt. In meinem Fall eine Panasonic GH-2. Nach einem halben Jahr bin ich wieder zurückgekehrt. Für meine Motive war sie einfach ungeeignet.

  20. Nicolas sagt:

    Das klingt alles sehr interessant und als Profifotograf wird man oft von Amateuren mit großen Augen angeschaut, warum man nicht 15 Bodies und 10 Objektive besitzt.

    Nach 20 Berufsjahren habe ich mein Lieblingswerkzeug und meine bevorzugten Optiken (2), weil ich damit genau das erreiche, was vielleicht meinen Stil ausmacht. Der Held ist das Foto, nicht die Ausrüstung und einer meiner Lehrmeister hat es damals auf den Punkt gebracht: Du kannst mit der miesesten Pocketkamera ein schönes Foto machen, wenn Dein Auge den Moment liebt …

    Meine Profikamera ist seit ein paar Tagen tatsächlich nicht die Nikon D4, sondern die D800 geworden. Die Qualität, Performance, Verarbeitung und letztlich der Preis waren ausschlaggebend.

    Und dennoch schiele ich neidvoll auf die Simplizität einer Point-and-Shoot-Kamera (ja sogar ein iPhone hat seine Berechtigung), sodass ich mir eine kleine, hochwertige Reisekamera (Sucherkamera) mit einem lichtstarken Zoom-Objektiv wünsche mit mind. 16MP …

    Die Fuji X10 wärs gewesen, wenn nicht das White-Dot Phänomen und der funktionslose Sucher (Hybridsucher muss sein) gewesen wäre … Die X-Pro1 ist toll, aber letztlich schon wieder zu groß …

    Vielleicht gibts ja bald eine X10i.

  21. aljen sagt:

    Bei mir isses die PEN E-P3 geworden. Die Entscheidung war genauso spontan wie richtig. Zwar vermisse ich einen eingebauten Sucher – dieses teure aufsteckbare Ding verleiht dem Ganzen eine eher merkwürdige Erscheinung und stört die schöne Formsprache des Zitat-Gehäuses -, aber ich betrachte es als vorübergehend, das übernächste Modell wird einen drin haben. Die Bildqualität kommt nicht ganz an die meiner 7D heran. Dafür passt die Kamera mitsamt drei Objektiven (beide Kit-Zooms plus 1.8/45), Filtern und dem besagten Sucher in eine lächerlich kleine Tasche, die in jedem Tagesrucksack Platz findet. Der Rücken wird’s mir danken.

    Angenehmer Nebeneffekt: mit so einem „Spielzeug“ wird man überhaupt nicht als Fotograf wahrgenommen. Vor allem wenn ohne Sucher, im „Idiotenmodus“ (mit Display) fotografiert wird. Da wird man als Fotograf schlicht unsichtbar. Während die ganzen SLR-Touris mit unbedingt weißen Tüten alle Blicke auf sich ziehen, habe ich schon – Display, Touchscreen – meine Streetlife-Fotos im Kasten und bin dann mal wech :)

    Auf der anderen Seite war ich froh, neulich auf Bergwanderungen doch noch die 7D dabei gehabt zu haben – auch wenn ich ob des Gewichts nicht ganz happy war, aber die PEN hätte bei dem herrlichen Pogo, das uns die Steinböcke präsentierten, nicht so schnell auslösen und nicht so punktuell fokussieren können wie die – zumal mit der neuen Firmware 2.0 – hier doch unschlagbare 7D.

    Ich sehe die „Kleinen“ derzeit nicht als Alternative, sondern als sehr sinnvolle und auf jeden Fall zukunftsfähige Ergänzung, die in meinem bescheidenen Fotoleben immer mehr Platz einnimmt.

  22. roland sagt:

    Wie alle Beiträge von Dir fundiert und unterhaltsam geschrieben.

    Wobei mich interessiert, wie Deine Beurteilung der OM-D ist. Die bietet, so meine ich, interessantere Brennweiten auch von anderen mFT-Herstellern und einen womöglich besseren Sucher.

  23. @roland
    Zur Olympus OM-D kann ich eigentlich nichts sagen, da ich sie nur vom Papier her kenne und noch nicht einmal in der Hand hatte, geschweige denn mit ihr fotografiert hätte.

    Was ich gelesen habe besagt, dass die Bildqualität der X-Pro1 höher ist. Mit gefällt auch persönlich ein APS-C Sensor besser als mFT (3:2 gegenüber 4:3). Hinsichtlich der Objektive legt Fujifilm noch in diesem Jahr und dann 2013 mit weiteren, sehr interessanten Linsen nach (Zooms, lichtstarke Festbrennweiten). Der Sucher ist Geschmacks- und Glaubensfrage: Fujifilm hat den einzigartigen Hybridsucher, die Olympus den evtl. etwas besseren elektronischen Sucher im direkten Vergleich zum EVF der X-Pro1.

  24. Oskar sagt:

    Kann ich 100% nachvollziehen. Nach vielen Jahren Ausrüstung schleppen, hat es mir komplett die Freude am Fotografieren verdorben. Erst mit Familiengründung nahm ich nach längerer Abstinenz eine Digitalkompaktkamera in die Hand. Klein, handlich und dadurch dabei, wenn man sie braucht. Und mit den Systemkameras gibt es jetzt bei gleicher Größe Funktionalität wie mit einer SLR, mittlerweile sogar bedienbar. Jetzt macht es wieder Spaß und ich kann sogar meine alten Leica-Objektive verwenden (wenn ich sie mitnehme ;-) ).

  25. Sascha sagt:

    Du schreibst, Du magst die Fuji vor allem wegen des leichten Gepäcks. Allerdings ist Dein Vergleich mit der D700 nicht ganz fair. Immerhin hast Du ja die schweren Zooms an der Nikon eingesetzt, die Du nun verkauft hast. Die Fuji mit dem 35er wiegt ca. 700g, die Nikon mit dem 50er wiegt ca. 1kg. Da ist der Unterschied jetzt nicht so gewaltig. Man kann ja auch mit der D700 mit 3-4 Festbrennweiten unterwegs sein, was auch ein relativ leichtes Gepäck ist.

  26. @Sascha
    Die Nikon D700 wiegt allein schon ca. 1 Kilo – nur das Gehäuse, ohne Objektiv! Da ist die X-Pro1 samt dreier Linsen fast noch leichter. Zudem ist das gesamte System kompakter, da die Objektive ja auch kleiner sind als entsprechende Festbrennweiten für die D700 (APS-C gegenüber Vollformat). Und letztendlich ist es die Summe aus allen Faktoren: Gewicht, Kompaktheit, Bildqualität, die Art der Fotografie, der Spaßfaktor, usw.!

  27. Stark! Ich hatte bisher zwar noch keine Digitalkamera (nur seit kurzem eine digitale Pocket für 49 Euro), aber für mich ist die Entscheidung ebenfalls für die Fuji X-Pro1 gefallen.

    Der Grund ist einfach: Ich arbeite schon seit Jahren am liebsten mit meiner Rangefinder Contax G2, mit der ich schon drei Bildbände gemacht habe. Das Nikon-System war mir mit 16 Kilo zu schwer geworden, die MF und GF kann ich nicht für jede Aufgabe einsetzen.

    Jetzt wird alles, was 35mm frisst (Contax G2, Nikon, Rollei), nach und nach verkauft. MF und GF bleiben erst einmal hier (meine besten Werkzeuge für meinen Job).

    Dann kommt die Fuji X-Pro1, die ja eher eine Contax D3 ist. Die Bildqualität hat mich überzeugt, wohingegen Nikon mit der fehlerbehafteten D800E bis heute nicht in der Lage war, ein offizielles Statement zu den ganzen Bugs abzugeben. Für den Preis der D800E bekomme ich das komplette Fuji-Set, das meine Schulter nicht belastet und auch noch in die gleiche, kleine und unauffällige Crumpler-Tasche passt wie die Contax.

    Wer weiss, vielleicht stehen wir am Anfang eines Paradigmen-Wechsels …

  28. rrunge sagt:

    Hallo, es werden immer mehr, die ihre schwere Ausrüstung loswerden wollen. Ich habe auch meine Canon-Ausrüstung verkauft. Canon 5D Mark II und alle tollen und schweren Objektive. Mit der Ausrüstung konnte ich nie unbemerkt Fotos machen. Am Anfang fand ich es toll, mit der Canon 5D Mark II rumzulaufen. Man hat immer gedacht, oder auch gesagt, „da kommt ein Profi „. Nach 3 Jahren mit der Canon habe ich nun die Olympus OM-D mit dem Leica 25mm 1.4 pana., 100-300mm und 40mm 1.8 wegen dem Gewicht gekauft. Alles zusammen wiegt es nur noch 1/3 der Canon-Ausrüstung.

    Nach vielen Tests mit der Olympus, schätze ich die Geschwindigkeit und die Videofunktion. Leider mußte ich auch feststellen, dass ich von der Bildqualität der Canon 5D Mark II verwöhnt bin und sehr kritisch mit den Bildern umgegangen war. Schlussendlich habe ich mir doch die Fujifilm X-Pro1 mit dem 35mm 1.4 gekauft (durch Zufall günstig bei ebay). Nun habe ich auch die Qualität, die ich mir gewünscht habe. Nun warte ich noch auf ein Immerdraufzoom und Tele von Fuji und alles ist perfekt.

    Beide Kameras werde ich vorerst behalten. Denn Videos mit der Olympus sind erste Sahne. Und natürlich das leichte Tele von Pana. 200-600mm. Die Olympus ist für Sport und Aktionfotos geeignet. Die Fuji habe ich immer dabei und bin unauffällig.

    Ich habe noch alte M42 Objektive hier stehen (50mm 1.7, 28mm 2.8, 23mm 3.5), die ich mit der Fuji super verwenden kann. Manuell Fokussieren und Videos sind die Vorteile der alten Gläser. Die Abbildungsqualität ist sehr gut. Habe ich schon an meiner Canon 5D Mark II benutzt. Selbst mein 10-jähriger Sohn sagt zu der Fuji: „sieht aus wie eine alte Kamera, die aber richtig gute Bilder macht“.

    Alles zusammen ist sie günstiger und leichter als die ganze Canon-Ausrüstung, die ich besessen habe.

    Viel Spaß

  29. Mario sagt:

    Hallo Martin,

    durch Zufall bin ich auf diesen Beitrag gestoßen.

    Für mich ist dieser eine Zustimmung zu dem, was ich gerade getan habe. Meine Ausrüstung wird gerade verkauft (EOS 50D, ein paar L-Objektive …), weil genau das Geschleppe mir auf die Nerven ging. Man(n) wurde danach zwar mit mehr oder weniger guten Bildern belohnt, doch ich kaufte mir eine P7000 für die „spiegellosen“ Fälle, wonach ich mich dann immer wieder ärgerte, mein komplettes Brennweitenspektrum nicht dabei gehabt zu haben. Anders herum natürlich genau so. Der Spaßfaktor blieb auf der Strecke.

    Ich habe mich wie viele hier für eine OM-D entschieden, wenn nicht noch im goldenen Herbst eine Sensation zur Fotomesse herauskommt. Ich jedenfalls freue mich auf die erste schwerelose Wanderung. Und Dir und allen anderen hier wünsche ich viele schöne Bilder mit viel Spaß an der Sache! :-)

  30. Peter sagt:

    Haiho!

    Deinen Weg kenne ich, habe vor zwei Jahren meine Nikon-Ausrüstung verkauft und es ist eine Leica M9 mit 3 kleinen Objektiven geworden, wobei fast immer nur das 50mm genutzt wird. Ich wollte damals eine „Entschleunigung“ und eine Kamera, die „ehrlich und direkt“ ist und die mich nicht bevormundet – Zeit/Blende eben. Mehr nicht.

    Ich mache keine besseren Bilder, aber ich sehe die Welt irgendwie anders und habe vieeeel Spaß mit der Emmy.

    Grüße!

  31. Narog sagt:

    Die Begeisterung für die Fuji verstehe ich ja, aber für mich ist es eine Ergänzung zu einer DSLR. Wenn ich ehrlich bin, finde ich die Bilder meiner Cann 5D Mark II meist einen Tick besser. Grösse und Bildqualität sprechen für die Fuji, der Autofokus ist aber wirklich schwach. Deutlich schwächer als bei der Canon 5D Mark II. Baterielaufzeit ist auch schwach und im Sparmodus ist die Kamera sehr langsam. Der grösste Minuspunkt für mich ist, dass es noch kein Objektiv in meiner Lieblings-immer-dabei-Brennweite 35mm KB gibt. Man will wahrscheinlich die X100 schützen … Hoffentlich dann sofort im neuen Jahr, wenn tatsächlich mit Lichtstärke 1.4 wie angekündigt, wäre das der Hammer. Die X100 werde ich dann wohl verkaufen oder als Andenken in die Vitrine stellen.

    Meine Canon-Ausrüstung werde ich aber für bestimmte Fototouren und -urlaube behalten, manchmal ist Spiegelreflex, obwohl schwerer, doch einfach besser.

  32. Karsten sagt:

    Ich bin auch von der OM-D begeistert, hatte vorher die Pen E-P2, da liegen Welten dazwischen. Auch das Kit 12-50 finde ich klasse.

    Am Wochenende hatte ich dann die Gelegenheit, die Nikon D800E mit dem Zeiss Makro 100mm zu testen. Die Ergebnisse sind aus meiner Sicht einfach unglaublich. Man vergrößert und vergrößert und das Bild will einfach nicht unscharf werden, die aufgenommenen Blüten scheinen 3D-mäßig dem Betrachter entgegen zu kommen. Einen derartigen Wow-Effekt habe ich lange nicht erlebt, ob Farben, Lichter, Schatten, Schärfe …

    Klar, hier liegen rund 2 Kilo Gewicht an – nichts für lange Reisen – und so eine Kombi kostet fast 5 Riesen. Aber an eine derartige Bildqualität kommt eine OM-D z.B. mit dem 45er Panasonic Makro nicht heran.

    Für mich haben beide Systeme ihre Daseinsberechtigung.

  33. Dr.mike sagt:

    Als ich von 2-äugig 6×6 auf Kleinbild umgestiegen bin, habe ich erstmal einen Winkelsucher gebraucht. Dann lange Nikon-Jahre. Nach einigen Versuchen mit Systemkameras bin ich mit der NEX 5n und dem EVF inzwischen glücklich. Zumal die Noktons, Summicrons und Elmarits (gebraucht, aber alle super) in dieser Kombination wieder zu alter Sorgfalt zwingen. Fehlt Dir die Flexibilität des Suchers/Displays nicht manchmal? Wieviel Autofokus nutzt Du mit der X-Pro1?

  34. Klaus sagt:

    Du hast mir aus der Seele gesprochen. Ich bin auf das kleine mFT-System gegangen und seitdem steht die große DSLR unbenutzt in der Ecke. 3 Festbrennweiten (allesamt f/1.4 resp. 2.0) reichen voll zum Glück. Ihre Bewährungsprobe hat meine OM-D in Sizilien elegant gemeistert. Das Bildmaterial, die Qualität, einfach erstklassig. Und mein Rücken, meine Schulter, sind soooo unendlich glückich über soviel weniger Gewicht.

    Gruss
    Klaus

  35. Ulrich sagt:

    Schöner Beitrag – aber ganz so einfach ist es ja nicht.

    Ich gebe zu, dass das Vollformat bei der Reisefotografie wegen der Größe der Ausrüstung lästig ist. Ich stimme auch voll zu, dass der emotionale Wert eines Landschaftsfotos nicht davon abhängt, ob ich die Grashalme in der rechten unteren Ecke des Bildes noch zählen kann oder ob sie etwas unscharf herüber kommen. Anders sieht es bei vielen Themen der „human interest“ Fotografie aus, hier ist die optische Freistellung von Menschen oft ein Mittel, das gerade den emotionalen Wert verstärkt. Ich rede hier nicht von „head and shoulder“ Portraits mit völlig verschwommenem Hindergrund, sondern von oft plastisch wirkenden Normal- oder Weitwinkelaufnahmen von Menschen in ihrer Umgebung. Hier zählt schon, ob ich bei 35mm oder weniger noch eine Staffelung in der Tiefenschärfe erreiche. Das macht erst recht auch die Magie mancher MF-Bilder aus.

    Wer sich vorwiegend mit solchen Themen beschäftigt, möchte vom Vollformat nicht so schnell wieder weg (gibt’s sogar auch leichtgewichtig, Leica M9), aber diese Bilder macht man dann nicht auf dem Himalaya.

    Für mich hat die leichte Reiseausrüstung (noch eine Oly E-P2) genau so viel Daseinsberechtigung wie meine Vollformat-Ausrüstung und für ein paar Projekte sogar noch eine alte 6×6 Bronica. Aber die schleppe ich bestimmt nicht überall hin mit …

    Viel Spaß an den Fotothemen, die Euch am meisten interessieren.

  36. joel sagt:

    Hallo,

    ich fotografiere mit einer D300s und auch ich liebäugele mit der X-Pro1. Die letzte Zeit bin ich immer öfters mit einer uralten Powershot unterwegs und ich habe den Eindruck, dass wieder ein Stück Unbekümmertheit und damit auch Kreativität zurück gekehrt ist.

    Allerdings möchte ich die Nachbearbeitung mit RAW nicht missen. Doch genau da scheint es bei der Fuji zu hapern. Was ich bislang gesehen habe, sind eigenartig aussehende Hauttöne und ein Rot-Kanal, der gerne ins Kirschrot abdriftet. Zumindest habe ich das bislang auf sehr vielen Bildern unterschiedlichster Herkunft feststellen können. Wie begegnet Ihr diesen Herausforderungen?

    LG
    Joel

  37. Olav sagt:

    Hallo Martin,

    vielen Dank für Deinen interessanten Blog!

    Bin auch ein X-Pro-Nutzer der ersten Stunde, allerdings aus einer ganz anderen Ecke kommend. Ich bin ein seit den Siebzigern fotografierender Laie/Amateur, der sich über AGFA Sensormatic 100, Kodak Retinette (vom Vater abgestaubt) über Minox 35 GT bis zur geliebten Olympus OM40 „hochgearbeitet“ hat, mit der ich über 20 Jahre Kodacrome 64-Dias fotografiert habe.

    Aus Verärgerung über im Labor abhandengekommene Filme und weil es immer schwieriger wurde, die richtigen Diafilme zu bekommen, stellte ich 2007 das analoge Fotografieren ein. Über eine kleine Fujiknipse, mit der ich die ersten digitalen Schritte unternahm, und eine Pen E-P2, die ich 2010 kaufte, und mit dem Erscheinen der X-Pro1 wieder abstieß, bin ich seit März nun bei meiner Traumkamera gelandet. Vor ein paar Jahren hätte ich nicht gedacht, dass mir Fotografieren je wieder so viel Spaß machen würde wie früher mit meiner OM40. Ist mit der Fuji aber der Fall! Inzwischen bin ich sogar AF-Freund geworden, obwohl ich mir zusätzlich zum 18er und 35er Fuji auch noch den M-Adapter und das Zeiss Biogon ZM 35/2 zugelegt habe. Mal sehen, vielleicht geht das Biogon wieder raus, wenn ich nächstes Jahr Geld brauche für das Fuji 56mm 1.4 …

    Übrigens ist die Fuji-Ausrüstung in Abmessungen und Gewicht der OM40 sehr nahe, das war damals ja eine sehr kompakte SLR, auf die Größe bin ich halt geprägt.

    Gruß, Olav

  38. Woodgeese sagt:

    Hallo, wenn ich die Liste, der zum Verkauf stehenden Objektive, so ansehe, hast Du wohl noch nie etwas anderes wirklich gebraucht als so eine kleine Kamera (alles f/4). Warum also so spät der Wechsel … und so schwer ist das von Dir angeführte Equipment wirklich nicht. Vielleicht hättest Du noch vorher mehr testen sollen, z.B. Olympus OM-D? … und der Spassfaktor wäre möglicherweise noch größer.

    Mir persönlich ist die Qualität der Objektive immer noch wichtiger als das Gewicht, und da braucht es noch lange für die „kleinen“.

    LG Peter

  39. Sascha sagt:

    @MH
    Natürlich ist die Fuji kompakter und leichter als die D700 und sicherlich war der Wechsel eine gute Wahl. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass eine Nikon D700 mit einer 35er oder 50er Festbrennweite (100 bis 200g) zwar nicht kompakt, doch leicht genug für längere Reisen ist. Man muss ja nicht zwingend die schweren Zooms mitschleppen. Interessant für mich war ja auch, dass Du die Zooms an der Fuji nicht vermisst, da (noch) nicht im Sortiment.

  40. Manfred Zielinski sagt:

    Ein Super-Beitrag von Martin Hülle! Er spricht mir aus dem Herzen!

    Mit gleichem Vergnügen habe ich aber auch die anschließenden Kommentare, insbesondere meiner Berufskollegen, gelesen. Nahezu die letzten fünf Jahre vor der Wende war ich freischaffender Fotografiker und besaß u.a. eine Nikon F und F4, alles an Westgeld (D-Mark) zum Kurs 1:10 dafür zusammengerafft was nur ging und von Muttern, die nach Westberlin fahren durfte, eben mit großem Herzklopfen durch die Kontrolle mitgebracht. Kann ein Mensch in den so genannten alten Bundesländern kaum nachvollziehen. Davor fest in einem Verlag Chefbildreporter – anfangs täglich mit zwei Pentacon Six 6×6, diversen Objektiven, sowie einer Kleinbildausrüstung und einem gewaltigen Elgapress-Blitz unterwegs: Gesamtgewicht an der rechten Schulter bis zu 25 Kilo. Später gab’s zwar eine Hasselblad-Ausrüstung, aber deren Gewicht war auch nicht wesentlich geringer. Ergebnis: Viele schöne Bilder und spondylose Randzacken.

    Meine Frau zog als Betriebsfotografin zwar ihr Pentacon-Gerümpel zumeist in einer selbstgebauten und aus Scham mit „FOTO“ beschrifteten Holzkiste mit Rädern durchs Gelände, aber auch bei ihr machen sich bis heute Rückenschmerzen bemerkbar.

    Nach der Wende wurde es insgesamt und buchstäblich durch die veränderten Arbeitsbedingungen und den Nikon-Ausrüstungen für uns leichter. Geblieben ist indes stets der Wunsch nach einer leichten, schnellen, leistungsfähigen Kamera, die sauscharfe Bilder macht. Unsere Wege führten uns von der Nikon weg zur Sony und jetzt Panasonic G3 und GH2. Ich habe mir inzwischen eine Fuji X10 zugelegt, mit der ich wieder zufrieden sein werde, wenn sie von der Reparatur zurückkommt. Mehr war leider nicht drin, weil wir inzwischen Leistungsempfänger der Deutschen Rentenkasse sind. Große Ersparnisse gibt’s auch nicht, weil wir im Laufe der Jahre immer wieder unsere digitalen Ausrüstungen upgraden mußten, um am Ball bleiben zu können. Kollegen wissen, wovon ich spreche.

    Lange Rede kurzer Sinn: Neidvoll lese ich hier die Meinungen und Erfahrungen der Fuji X-Pro1-Besitzer, wobei ich sagen muß, dass ich sie Euch gönne. Mich amüsiert dabei das gelegentliche Geplänkel der Fuji- und Olympusfans, alles bekannt durch die scharfen Kämpfe zwischen den Nikon- und Canonlagern. Euch bleiben auf alle Fälle die Kreuzschmerzen erspart, aber dafür wächst ganz sicher die Freude an guten Ergebnissen.

    Eine Anmerkung aber, weil hier mehrfach auch, und mit Recht, gesagt wurde, dass es die beste Kamera allein nicht macht, wenn es im Kopf nicht stimmt. Für meine Diplomarbeit mußte ich auch im Winter fotografieren, was mit den damaligen DDR-Kameras unter 5 Grad Plus kaum möglich war. Dennoch entstand im tiefverschneiten Erzgebirge ein Superbild von einem Treidler, der am Abschleppseil seinen eingefrorenen Skoda zog – mit einer Belplasca für rund 24 Ostmark fotografiert! Das Foto war zwar nicht scharf, das Korn gewaltig, aber das Motiv eine Wucht, eben durch die Gewalt des Augenblicks!

    zielfoto

  41. kaiwin sagt:

    Ich habe selbst nie Vollformat besessen, aber selbst die Nikon DX-Ausrüstung war mir als Hobbyfotograf inzwischen zu schwer. Die kleine Canon G7 war deutlich öfter im Spiel, leider aber eben doch mit (deutlichen) Abstrichen in der Bildqualität bei schlechteren Lichtverhältnissen.

    Der Systemwechsel sollte eigentlich zur Olympus OM-D führen, die Fuji X-Pro1 war mir doch zu teuer, doch nun mit der X-E1 und dem neuen Standardzoom scheint sich der Entschluss noch einmal zu Gunsten von Fuji zu entscheiden.

    Was für ein wunderschönes System die sich da aufbauen – Hut ab!

  42. @All
    Vielen Dank für all die Kommentare, Meinungen, Geschichten!

    @Dr.mike
    Sucher/Display finde ich so okay (schwenkbar brauche ich nicht). Ich nutze die X-Pro1 nur mit Autofokus.

    @Joel
    Das Problem mit den Rottönen ist mir noch nicht aufgefallen. Bei Fujifilm sind es ja auch eher die blauen und grünen Töne (wie früher bei den Filmen), die besonders betont werden (da reduziere ich teilweise die Sättigung).

  43. rrunge sagt:

    Heute ist das neue Update für die Fujifilm X-Pro1 gekommen. Viele neue Verbesserungen. Der Autofokus ist wirklich schneller geworden (schneller als Canon 5D Mark II). Auto-ISO bis 6400. Meine absolute Traumkamera.

    Jetzt im Herbst kommt noch ein Zoomobjektiv 18-55mm 2.8-4 und im Frühjahr 2013 ein 14mm Objektiv. Beide werde ich mir noch leisten müssen.

    Die neue Fuji X-E1 wird mit Objektiv auch ca. 1500 Euro kosten. Zur X-Pro1 wird es trotzdem einen Unterschied geben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Fuji ein 3/4-Jahr später eine Kamera rausbringt, die der X-Pro1 konkurrieren soll oder wird (gleiche Bildqualität und günstiger)?

    Ich bin glücklich.

  44. joel sagt:

    @Martin:
    Den Blau- und Grünkanal hab ich noch nicht näher untersucht, da sind eventuell vorhandene Auffälligkeiten nicht so offensichtlich ausgeprägt wie beim Rot-Kanal.

    Anbei ein paar Links, die das Problem aufzeigen:

    Allgemeine Diskussion:
    http://forums.dpreview.com/forums/read.asp?forum=1020&message=41018749

    Weitere Beispiele:
    http://mansurovs.com/fuji-x-pro1-review
    (z.B. das Bild mit der Tüte einer Fastfood-Kette. Oder weiter unten, die Londoner Busse. Jedes Kind kennt die Originalfarben, aber hier ist alles mit einem Magenta-Stich, so himbeerartig)

    Vestehe mich um Himmels Willen nicht falsch, ich möchte keinem seine X-Pro1 madig machen, schließlich bin ich an dieser Cam selbst sehr interessiert. Mir geht es darum, wie man diesem Phänomen beikommen kann. Vermutlich mit RAW-Bearbeitung, denn wenn ich die JPEGs in Photoshop mit der Farbton-Korrektur gefälliger mache, zieht es mir leider die anderen Farbtöne, die OK sind, in Mitleidenschaft.

  45. AndreasW sagt:

    Ich suche auch für den Bereich Reise- & Landschaftsfotografie eine leichte spiegellose Alternative, konnte mich aber noch nicht zum Wechsel entscheiden.

    Zum einen habe ich im März meine erste Vollformatkamera Nikon D800 gekauft; Bildqualität ist super, man zoomt und zoomt, extrem detailreich. Zum anderen – und die Überlegung habe ich hier noch nicht gefunden: Mir erscheint eine Investition in Fuji/Olympus aktuell nicht so recht zukunftssicher. Wieweit wird das Objektivprogramm ausgebaut, wie ist langfristig die Unterstützung? Da hoffe ich immer noch, dass einer der großen Drei – Nikon/Canon/Sony – ein System mit Vollformatchip und Wechseloptik auf den Markt bringt, aktuell setze ich am meisten Hoffnung auf Sony als Upgrade zur Nex-Serie (zu der mir leider nicht genug Objektive im Bereich 20-200 mm KB equivalent angeboten werden … nein, ich möchte keinen Adapter nutzen .)

    Mir ist da die Modellpolitik der Hersteller nicht so ganz verständlich – man möchte die DSLR-Technik so weit verkaufen ohne grundlegende Neuerungen, ja. Aber wenn meine D800 bei Brennweiten unter 20 mm eh nur mit Liveview korrekt scharfstellen kann (grad 2. Mal zum Service, linkes AF Feld), dann sollte man doch gleich eine Spiegellose bauen und sich das Hochklappen für Liveview sparen.

  46. @AndreasW
    Was ist an digitaler Technik schon zukunftssicher …

    Naja, von Nikon ist es unwahrscheinlich, dass da in absehbarer Zeit ein spiegelloses System mit FX-Sensor auf den Markt kommt. Schließlich haben die sich da für einen ganz anderen Ansatz entschieden. Canon hat auch bereits durchsickern lassen, sobald kein Pro-Modell zu bringen (also wohl auch kein Vollformat). Bei Sony könnte es mit einer NEX-9 wohl noch am ehesten soweit sein. Und Fujifilm? Ich bräuchte kein Vollformat.

    Objektivprogramm:
    Da sieht es bei Fujifilm allerdings fast am besten aus. Im Laufe des nächsten Jahres kommen weitere Linsen hinzu. Dann gibt es Festbrennweiten von 21 bis 91 mm entsprechend Kleinbild (sehr lichtstark dazu!) und Zooms von 15 bis 300 mm (auch KB). Was will man an einer spiegellosen Kamera mehr? Hinzu kommen Objektive von Fremdherstellern (wie z.B. Zeiss), die da auch mit auf den Zug aufspringen.

    Also, ich bin mit meiner Wahl – dem Wechsel zu Fujifilm – glücklich und trauere dem Nikon-DSLR-System nicht nach. Und nochmals: Gerade Fujifilm baut momentan ein sehr gutes System auf.

  47. Hallo zusammen,

    mir geht es ähnlich – ich habe die Fuji-Sensor-Technik durch die kleine Finepix F200 kennengelernt, die ich vor einiger Zeit als Hosentaschenkamera angeschafft habe. Die Farben des Sensors waren einfach klasse. Auch die X-Pro1 ist eine fantastische Kamera. Aber auch ich fotografiere seit 1980 mit Nikon – F2, FM, F4, D2X und nun mit der D700. Nach vielen Jahren, in denen ich die Kamera auch beruflich nutzte (schwere Zoomobjektive), habe ich nun abgespeckt und meine Ausrüstung reduziert: D700, 20/2.8, 28/2.8, 50/1.4 und ein 85/1.8. Das ist eine immer noch leichte Ausrüstung. Nur für die Konzertfotografie nehme ich das 80-200/2.8 mit. Trotzdem habe ich die X-Pro1 im Visier, aber mir erstmal – aus Kostengründen – eine X100 gegönnt. Die ist tatsächlich überragend gut. One camera – one lens. Und dazu der fantastische Leuchtrahmensucher, mit dem man – aus meiner Sicht – Fotos viel besser komponieren kann als mit einer DSLR und einem Zoomobjekiv.

    Dennoch kann man auch viel mit der D700 und zwei Objektiven, dem 50er und dem 28er erreichen und immer noch den Rücken schonen. Es hat Spaß gemacht, diesen Thread zu lesen – ein toller Blog.

    Schöne Grüße
    hpl

  48. Dieter Huber sagt:

    Hallo Martin und alle Kommentatoren,

    kann Deine Entscheidung nachvollziehen. Habe unabhängig von der Kenntnis Deiner Nikon-Abkehr das gleiche vollzogen. Meine komplette D700-Ausrüstung ist verkauft. Bin mit der Fuji X-Pro1 glücklich. Wenn die neuen Objektive da sind, werde ich nichts vermissen.

    Gruß
    Dieter

  49. Kamann Daugs sagt:

    Endlich einmal professionelle, interessante Rückmeldungen und nicht die üblichen Systemanfeindungen! Ich fotografiere seit 1973: 10 Jahre Canon FD, 8 Jahre Nikon, 9 Jahre EOS, 4 Jahre Contax,
    der Rest Leica und Hasselblad. Das ideale System fand ich nie und gibt es auch nicht. Letztendlich ist der Kopf und die Kreativität ausschlaggebend. Im Augenblick findet wieder eine sensationelle Entwicklung statt: Ein letztes Aufbäumen der schweren Spiegelreflexen? Plötzlich geht Vollformat zum Schnäppchenpreis?

    Die Spiegellosen kommen unaufhaltsam – mir recht! OM-D, Fuji X-E1 oder X-Pro1, oder Nex, lediglich das Objektivangebotsspektrum hält noch zurück. Superweitwinkel, Fisheye oder TS Objektive gibt es – noch – nicht. Zeiss steht schon in den Startlöchern … Die Spiegellosen könnten viel schneller kommen – doch das passt noch nicht ins Firmenkonzept bei den „Großen“. Erstmal noch schön den DSLR-Markt ausschöpfen!

    Im Augenblick quäle ich mich auch noch mit der Entscheidung, obwohl es fast feststeht: Fuji X-Pro1. Ein Superweitwinkel kommt in Kürze (2.8 12mm), ein Weitwinkelzoom ebenfalls. Und das ist dann auch fast Leicafeeling. In diesem Jahr bringt Sony eine Nex 8 mit Vollformat heraus, so hört man. Das wäre der Durchbruch.

    Und ein Punkt rückt unaufhaltsam in den Fokus: Fotografie mit eingesteuerten Videos in Full-HD sind die Zukunft in Werbung und Kunstfotografie. Und spätestens da schlägt die Stunde der Spiegellosen, da der Autofokus blitzschnell und fast ansatzlos nachführt. Das schafft keine DSLR mit Ausnahme Sony.

    Ich habe kürzlich eine Afrikareportage aufgenommen mit der Lumix GH-2 in Full-HD und auf einem 54 Zoll Fernseher gesehen: atemberaubend, kristallklar, messerscharf von unglaublicher Brillanz. Der Weltklassefotograf Peter Lindberg fotografiert übrigens zunehmend mit Lumix!

    40 Jahre Vollformatgeschleppe (im Schnitt 4-5 Kilo) werden vorbei sein. Ein paar Erinnerungsstücke stehen in meiner Glasvitrine: F1, F2 AS, Contax RTS 2, Contax G2, Rollei 35, Polaroid, Leica R 6.2. Manchmal schwelge ich in Nostalgie und hole alles raus und spiele eine Stunde damit. Das war’s dann auch. Auf zu neuen Ufern und Sichtweisen der Kreativität!

    Euer Kamann

  50. Dirk sagt:

    Hallo Martin,

    so wie Dir ging es mir auch. Von der Nikon D90 mit ähnlichen Objektiven, die Du auch aufgelistet hast. Hin zur OM-D mit Festbrennweiten 12mm, 45mm, 75mm …

    Mittlerweile bin ich aber doch wieder bei einer Canon 6D gelandet. Die OM-D war toll für die (Hosen)Tasche, aber „Fotografier-Feeling“ ist bei mir nie wirklich aufgekommen. Da hab ich dann lieber meine RX-100 mitgenommen als die OM-D. Aber ich habe festgestellt: ich brauche was in der Hand, was sich nach Kamera, oder besser „Fotoapparat“ anfühlt. Die OM-D war erst mit dem Batteriegriff haptisch gut für mich. Aber warum sollte ich eine Kamera, deren absoluter Vorteil ist, wie toll klein sie ist, wieder absichtlich größer machen, damit Sie mir gut in der Hand liegt?

    Es lag also bei mir nicht an der Qualität, für mich war es eine Frage des „Feelings“ beim Fotografieren.

  51. Torsten sagt:

    Ich finde, das muss jeder für sich entscheiden, mit was für einem System er fotografiert. Dafür gibt es genug Für- und Wieder-Argumente. Jemanden als Möchtegernprofi zu bezeichnen, weil er mit Vollformat fotografiert, ist doch etwas daneben. Im übrigen musste jetzt Nikon feststellen, dass sie auf die falschen Kameras gesetzt haben. Nikon hat mit seiner Fokussierung auf spiegellose Systemkameras auf die falsche Karte gesetzt und zahlt dafür einen hohen Preis. Wegen dem Nachfrageeinbruch kappte Nikon seine Prognose für den Betriebsgewinn für 2014 um fast ein Viertel. „Menschen, die Kameras mögen, entscheiden sich für Spiegelreflexkameras, auch wenn sie sehr schwer sind“, sagt Nikon-Präsident Yasuyuki Okamato.

  52. Claudio Sparascio sagt:

    Hallo Martin,

    Du sprichst mir aus dem Herzen. Habe gerade fünf Wochen Indien mit einer Canon G1 X hinter mir. Das schwere Nikon SLR-Equipment musste Zuhause bleiben. Hat sich absolut gelohnt. Das Resultat ist total in Ordnung. Die Grenze ist erst bei Grossvergrösserungen früher da. Die Reise hat das Ende meiner SLR-Zeit eingeläutet.

  53. @Torsten
    Genau, jeder muss für sich seinen Weg finden. Und wenn der Nikon-Präsident ihn in SLR-Kameras sieht, dann kann er das gerne tun. In Nikons spiegellosem CX-System habe ich nie einen Sinn gesehen (aber war es ohnehin wohl so konzipiert, dass es den hauseigenen DX- und FX-DSLRs nicht in die Quere kommt). Ich mag auch Kameras und habe mich dennoch für ein DSLM- anstelle eines DSLR-Systems entschieden. Weil es leicht ist. Und vieles mehr …

  54. Neydhart von Gmunden sagt:

    Lieber Martin,

    man kann auch ohne Kamera auskommen und gut durch das Leben gehen und seine gesehenen Eindrücke auch mündlich oder schriftlich mitteilen. Für mich die emotionalste und beste Form der Bilderübermittlung, wenn’s denn einer hören will.

    Im Prinzip teile ich Deine Erfahrungen und Ansichten. Dennoch wird jeder Mensch für sich seine Entscheidung treffen müssen. Ich fotografiere 60 bis 80 % meiner Bilder mit der Nikon CoolPix 7000 und habe dabei höllischen Spaß und die Bilder sind für mich in Ordnung. Dennoch habe ich Halb- und Vollformat in meinem Sortiment und manchmal schleppe ich das alles und knipse dennoch mit der kleinen Nikon. Die Bilder reichen MEINEN Ansprüchen. Die kleine Knipse steht für Freude am Hobby, die großen Teile für „harte Arbeit“, auch wenn die Ergebnisse dies nicht immer bestätigen. Egal. Erlaubt ist, was gefällt und was man so tragen kann. Ich habe den Eindruck, dass ich bei der kleinen Kamera mehr von dem mitbekomme, was mich umgibt. Ich bin also näher in der Natur oder am Objekt, wahrscheinlich deshalb, weil die Fotografie eine „untergeordnete“ Rolle spielt.

    Wie auch immer, es gibt nur individuelle Lösungen, abhängig von individuellen Ansprüchen und Bedürfnissen und mediengesteuerten Sichtweisen.

    Aufmunternde Grüße
    Neydhart

  55. Hallo Martin,

    es war sinnvoll, „nur“ mit meiner Systemkamera OM-D E-M5 und 3 Objektiven auf unserer Fahrrad-Andentour unterwegs gewesen zu sein. Jedes Kilo zählt, wenn man bei eh schon schwerer Abenteuerausrüstung Mühe hat, in der dünnen Höhenluft zu treten.

    Grüsse aus Rüti ZH
    Horst

  56. Ernst sagt:

    Lieber Martin,

    ich habe eine D200 und mache keine schlechteren Fotos als andere mit FX und doppelt so vielen Pixeln. Wegen dem ferientauglichen Gehäuse habe ich mich damals für die D200 entschieden und es bis heute nicht bereut.

  57. flysolo sagt:

    Hi,

    ich würde mich auch gerne verkleinern und habe mit Interesse diesen Beitrag und alle Kommentare gelesen. Bin kürzlich durch Zufall auf die Sony Alpha 7/7R aufmerksam geworden. Was sagst Du denn zu der?

    Grüße
    Fly

    1. Hallo Fly,

      die beiden Sony-Modelle kenne ich nicht aus eigener Erfahrung. Meiner Meinung nach ist ein Vollformatsensor in einem auf Kompaktheit ausgerichteten spiegellosen System aber nur bedingt sinnvoll, da dadurch z. B. die Objektive auch wieder größer werden. Fujifilms X-System verfolgt mir da den besseren Ansatz mit APS-C Sensoren, hervorragenden Objektiven und leistungsstarken Kameras – für mich ein optimales „Komplettpaket“.

      Beste Grüße
      Martin

  58. Jan sagt:

    Hallo Martin,

    ich überlege derzeit auch von meiner D7100 mit 18-105mm, 35mm und Sigma 105mm auf eine DSLM umzusteigen. Dabei ist mir die Fuji X-T1 ins Auge gefallen … Was hältst Du davon? Also zum einen von dem Wechsel, zum anderen von der Fuji X-T1?

    Danke schon mal
    Jan :-)

    1. Hallo Jan,

      einen Wechsel kann ich nur begrüßen – schließlich habe ich den selbst vollzogen, ohne meinen vorherigen Nikon-Kameras auch nur einmal nachzutrauern …

      Mit der X-T1 von Fujifilm fotografiere ich ja aktuell. Und was ich davon halte, kannst Du hier nachlesen (zumindest die ersten Eindrücke, die sich aber dauerhaft positiv bestätigt haben): https://www.martin-huelle.de/blog/?p=6187

      Beste Grüße
      Martin

  59. Scheidenmann sagt:

    Hallo @All!

    Ganz interessanter Blog, den ich gerne mitlese, da ich aufgrund ähnlicher Umstiege (ich habe die komplette Entwicklung der digitalen Fotografie vom ersten Tag an mitgemacht, hatte unzählige Kameras, Objektive, Marken in meinem Fotokoffer) eines Tages dann auch geglaubt habe, ich müsste mich vom vermeintlich unprofessionellen Halbformat (APS-C) trennen und endlich den Schritt zum alles beherrschenden Vollformat gehen. Das habe ich getan, mit allen Konsequenzen, Kameras und Objektive verlustreich verkauft und mir eine schöne und teure Volldormat-DSLR angeschafft. Objektive dazu, getestet, gemacht, getauscht, experimentiert, bis meine Finger wund waren und meine Augen getränt haben.

    Doch was soll ich sagen? Meine besten Bilder habe ich immer mit Halbformat gemacht, unabhängig von irgendwelchen Crop-Faktoren oder sonstigen Format-bedingten Besonderheiten. Und so habe auch ich den „Rückschritt“ zum Halbformat vollzogen (vor 3 Jahren) und bin immer noch durch und durch zufrieden mit den Ergebnissen.

    Ich fotografiere (semi-)professionell und habe über Hochzeit-, Innenraum-, Produkt- und Reportage-Fotografie so ziemlich alles durch. Aktuell arbeite ich nebenberuflich für einen großen Maschinenbaubetrieb im Produktfotografie-Bereich und meine Aufnahmen sind qualitativ absolut ausreichend, selbst für Vergrößerungen im Format 60×90 befriedige ich professionelle Ansprüche. Also für mich steckt hinter VF unheimlich viel Marketing-BlaBla, dass sich leider in der Praxis oftmals überhaupt nicht als großartig besser zeigt.

    Was mir in dem Blog hier aber auffällt, ist teilweise furchtbar amateurhaftes Gerede, das auf absoluter Ahnungslosigkeit beruht. Und vor allem, was hat das ganze Negativ-Gerede über Nikon hier verloren? Die Format-Thematik ist doch absolut marken-übergreifend … ?

    1. Hallo Scheidenmann,

      schön zu hören, dass Du mit APS-C Kameras auch glücklicher bist als mit Vollformat und damit zu guten Ergebnissen kommst!

      Aber kannst Du näher ausführen, was Du hier im Blog als teilweise furchtbar amateurhaftes Gerede hälst und wo Du die absolute Ahnungslosigkeit erkennst? Und welches Negativ-Gerede über Nikon? Oder darf man von Nikon nicht zu einem anderen Hersteller wechseln?

      Die Format-Thematik ist natürlich nicht an irgendeinen Hersteller gebunden …

  60. Christoph sagt:

    Jedem das, was am besten passt. Für mich war der Wechsel von D300s (DX) zur D750 (FX) ein Segen. Dort, wo es mit der D300s zu dunkel war, kann ich nun dank besserem Rauschverhalten mehr Flexibilität in meine Fotos bekommen, ohne gleich ans Limit zu stossen. Ich hatte die schweren Objektive bereits an meiner DX dran, darum ist es nicht wirklich viel schwerer.

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